Meine Abschiedsmail an SGI Germany:
Zuviel von langen Abschiedsmails ?? -> delete!!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir sind mittendrin in der staaden Zeit und so wird's auch ruhig um den Chrifu, zumindest, was seine nicht ganz so staade Zeit bei SGI angeht.

Es ist nicht einfach, sich von seinem "ersten Job" zu trennen, ein früherer Abschiedsbriefschreiber (ist das auch ein Warmduschersynonym?) hat es einmal mit dem ersten Freund/der ersten Freundin verglichen... das kommt wohl ganz gut hin - jedenfalls was die Gefühlswelt betrifft.

Die vergangenen fünfeinhalb Jahre werde ich mit Sicherheit nicht vergessen können. Damals - im Mai 1995 - bin ich von P+C Zeitarbeit zu SGI geschickt worden (alternativ wäre noch Microsoft im Angebot gewesen - o welch grausames Schicksal wäre mir zuteil geworden). Am ersten Tag hatte ich große Probleme, SGi überhaupt zu finden. Aber mehrere Telefonate mit Brigitte El-Halabi (damals Leitung Finance) vom Telefonhäuschen aus taten ein übriges. Wer hatte damals schon ein Handy?

Und so kam es, daß ich den ganzen Sommer 1995 über Rechnungen nach der Nummer sortierte und brav in Leitz-Ordnern ablegte. Mit der Zeit durfte ich dann auch an diese komischen Computer ran, so blau und flach, da lief nicht mal Windows 3.1 drauf. Aber die großen gesprenkelten Monitore haben mir gut gefallen! Irgendwann habe ich dann auch mal ein paar Buchungen gemacht, bis ich dann gemeinsam mit Thomas Henning das Geld eintreiben durfte. Das war wirkliche Detektivarbeit - damals hat der Vertrieb noch mehr versprochen, als er heute halten könnte :-) denn wir konnten wenigstens liefern.

Irgendwann kam's wie es kommen mußte und ich heuerte dann fest bei SGI an, als Vertriebstrainee. Dazu hat es mehrerer Gespräche, u.a. mit Gerhard Biber, Klaus Billig und Georg Hutter bedurft. Das war mega-spannend für einen frischen Uni-Absolventen. Ein sogenanntes "Trainee-Programm" war damals nur sehr rudimentär (hat nichts mit Rudi Forstner zu tun) vorhanden, aber das hat mich nicht weiter gestört, die Leute waren ja nett. Und was die für Autos hatten: Mercedes und 5er BMW etc... und alle sprachen darüber, wo sie sich ein Haus bauen sollten und daß sie mit den Mietern so probleme haben... SO schlecht kann's hier gar nicht sein, dachte ich mir. Und mit dem Inter-/Intranet hat man sich die Zeit ja auch gut vertreiben können.

Plötzlich war die Traineezeit um und ich fand mich als Junior-VB im Team mit Peter Bitnar wieder... das war die Zeit, als gerade die Origin2000 auf den Markt kam. Eine Riesensache, weil sich (fast niemand) damit auskannte - ich auch nicht. Mit Peter habe ich dann viele der Bayerischen FHs und Unis und Fraunhofers und Max-Plancks besucht... und festgestellt, daß Birkenstock und die Pseudo-Marke mit den zwei Streifen einen weit größeren Markt besetzen, als ich es je für möglich gehalten hätte. Und ich bekam mein erstes Auto! Einen BMW 520i ! WOW - alle meine Freunde waren total platt! Ich auch, als mich die Polizei reihenweise kontrolliert hat - so ein Jungspund gehört einfach nicht in ein solches Auto hinein. Noch dazu mit einem Handy... und mit Micky-Maus-Krawatte... das kann einfach nicht sein. Also gleich mal angehalten - und neben Führerschein und Fahrzeugschein meist das ganze Programm... "Aussteigen! Warndreieck, Verbandskasten!" etc. :-)

Aber zurück zu den Unis: Kurz bevor ich mich daran gewöhnt hatte - ich wollte mir schon fast selbst Birkenstock-Latschen kaufen - kam mir die Idee, daß es noch andere Kunden geben müßte... z.B. in der Fertigungsindustrie. Meine Häcker-Zeit begann. Nein, ich habe nicht ins SE-Lager gewechselt, sondern hatte ab dieser Zeit immer direkt oder indirekt Michael Häcker als meinen Chef. Zunächst alleine im Bayerischen Gebiet tätig, mußte ich in Martin Geiers, Stephan Neuners und Gerhard Härtls Fußstapfen treten. Nicht immer einfach, denn die Jungs hatten wirklich gut vorgelegt! Zum einen was die Umsätze angeht, zum anderen die Discounts ;-) Aber als dann schließlich Alex Kikinday aus dem Marketing mit dazukam (ich dachte anfangs, die wollen nur einen im Vertrieb einschleusen), ging uns das mit den Discounts schon viel leichter von der Hand, oder Alex?

In dieser Zeit begannen dann die Kollegen zwanzigerweise pro Quartal wegzudiffundieren. EMC, Netapp, sogar zum Erzfeind Sun hat es einige getrieben. Was auf der einen Seite schmerzte, lockte auf der anderen Seite mit neuen Herausforderungen, weil jede Menge Jobs frei wurden. So kam es, daß ich mich dann um das ungeliebte Kind "Siemens" kümmern durfte. Und mit ein paar Streicheleinheiten und der Hilfe von den lieben Kollegen (es seien Andi Lösch, Karin Vogl, Dagmar Kühl und Evi Gross stellvertretend genannt), ging's dann - ein bisschen überraschend - richtig ab!

Ich möchte daher Euch allen ein großes DANKE sagen !!!

DANKE für die Chancen und Herausforderungen
DANKE für Eure stete Unterstützung
DANKE für meine Freundin Caro (die ich über Martin Geier kennengelernt habe)
DANKE für meinen ersten und viele weitere Flüge nach Amerika
DANKE für alles, was ich bei SGI gelernt habe, z.B. daß hinter jedem vermeintlich "harten" Vertriebler (m/f) ein netter Kerl steckt.
DANKE für mein erstes Handy ;-)
DANKE für mein erstes Auto ;-)

Damit ich Euch nicht vermissen muss, würde ich mich freuen, mit Euch in Kontakt zu bleiben. Deswegen habe ich unter http://www.chrifu.de eine Homepage eingerichtet, unter anderem mit einer Ex-SGI-ler Liste. Haltet mich auf dem Laufenden !

Alles Gute, eine schöne Weihnachtszeit und guten Rutsch wünscht Euch

Euer Chrifu